Der Lindauer Segler-Club e.V.

LSC GeschichteAm 20. Februar 1889 wurde der  Lindauer Segler-Club im Hotel Bayerischen Hof gegründet. 15 Mitglieder wollten aufs Wasser, sie gehörten im Wesentlichen zur gutbürgerlichen/adligen Lindauer Führungsschicht. Der junge Club geriet nach der ersten Begeisterung in die Krise und konnte um 1900 die Auflösung gerade noch vermeiden.
Mit den Söhnen der Gründer ging es aufwärts, 1911 wurde der heutige Segelhafen gebaut, dazu das kleine Clubhaus.
Der verlorene Erste Weltkrieg, die Revolution und der Umbau der Gesellschaft zur Weimarer Republik wirkten sich auch auf den Lindauer Segler-Club aus. 1919 gehörten die Clubmitglieder im Wesentlichen zum Bürgertum oder waren Großbürger. Diese Gesellschaftsschicht verlor mit der Wirtschaftskrise in den Zwanzigerjahren ihre wirtschaftliche Grundlage – und dies wirkte sich auch auf den Segelclub aus. Mitten in der Wirtschaftskrise baute der LSC sein neues Clubhaus. In den Dreißigerjahren kamen auch Angestellte und Handwerker in den Verein, die Jugend bestand nicht mehr nur aus Gymnasiasten.
1937 kaufte Verein die „Bodan/Bayern II“, eine von Abeking und Rasmussen gebaute 8mR-Yacht. Das Schiff ist wesentlich für die Identität des LSC, für den Zusammenhalt der Mitglieder.
Nach dem Krieg mussten Schritt für Schritt die beschlagnahmten Schiffe zurückgeholt werden. Gleiches galt für die besetzten Hafenanlagen. Der Wiederaufbau begann mit einfachsten Mitteln, die Mitglieder legten selbst Hand an bei den Reparaturen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg veranstaltete der LSC 1951 die 1. RUND UM.
In den Sechzigerjahren konnte der Club Teile des Werfthafens dazubekommen und baute 1970 die Halle Zech.
 
In einem erheblichen Kraftakt stemmte der Verein 1992/1993 das neue Clubhaus.
Seitdem gab es zahlreiche Modernisierungen: Südmolenverlängerung, Sanierung Schräge, Bau der Lochbrunner-Allee, Erweiterung der Halle Zech, Neubau Schwimmsteg/Werftsteg.
2006 organisierte der Lindauer Segler-Club die Achter Weltmeisterschaft.
Die Mitgliederzahlen im LSC sind in den vergangenen Jahrzehnten rasant gewachsen, heute hat der Verein knapp 700 Mitglieder.
 

Clubgeschichte

1924-1925
1924-1925
1924-1925 ließ die Stadt Lindau mit Stahlbeton die 1911 erbaute, angefaulte und löchrig gewordene hölzerne Mole ertüchtigen. Im Wesentlichen steht sie auch jetzt noch.

Im Jahr 1924 gab es aber noch einen weiteren Höhepunkt für den Lindauer Segler-Club. Der Ehrenkommodore Kronprinz Rupprecht von Bayern besuchte zu Pfingsten den LSC. Das ursprünglich für Seine Königliche Hoheit vorgesehene Geschwa- dersegeln fiel der Bodensee-Flaute zum Opfer. Da- für gab es eine Motorbootfahrt zum Schweizer Ufer.

1956-1957
1956-1957

1956 vergrößerte die Stadt den Hafen und verlängerte die Betonmole 30 Meter ostwärts. 1957 baute der LSC den Takelmast mit zwölf Metern Höhe und drei Arbeitsplattformen.


Er entsprach allerdings 2014 nicht mehr den Sicherheitsvorschriften und wurde abgebaut.

1953
1953

Der Hafen aus der Luft 1953

1960-1964
1960-1964

Foto: Der LSC-Hafen bei der Bodenseewoche 1960


1961 stellte die Schiffswerft der Bundesbahn im Werfthafen den Betrieb ein, der Club konnte sich über den Werfthafen massiv vergrößern. Die Zahl der Mitglieder stieg in wenigen Jahren auf über 400. Bis Ende der Sechzigerjahre verdoppelte sich der Bootsbestand auf fast 140 Schiffe (inklu- sive Jollen). Infolge der Hafenvergrößerung kamen auch zwei weitere 75-qm Schärenkreuzer nach Lindau: die „Benny“ und die „Aloha“. Auch wenn sich die Eigner nicht immer ganz grün waren.


Das Jahr 1963 brachte die Seegfrörne. Anton Binder fuhr mit seinem Käfer auf seinen Liege- platz und parkte, der „Albatros“ von Werner Steck wurde flügellahm und versank im Eis. Das Schiff konnte aber dank guter Beziehungen zum THW relativ problemlos wieder gehoben werden.


1964 feierte der Club sein 75-jähriges Bestehen. Es gab eine Sternfahrt mit Ziel Lindau und 212 Schiffen. Zur Verlängerung der Mole wurde an der Ostseite ein Trajektschiff festgemacht, an dem lagen viele Besucherboote. Bei aufkommendem Südwind hielten aber die Anker des Trajektschiffs nicht im schlammigen Untergrund vor dem Hafen, die ganze Konstruktion wanderte und beschädigte den Molenkopf.

2005-2014
2005-2014

2005 verlängerte der LSC erneut die südliche Betonmole um weitere 57 Meter zur heutigen Form.


2013/2014 wurde der alte, nicht mehr standfeste Werftsteg abgerissen und die neue schwimmende Betonmole verankert. Das war für die nächsten Jahre die letzte größere Baumaßnahme im LSC.